Die studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte (HiWis) sind eine der größten Angestelltengruppen an der Uni hier in Tübingen. Ohne sie geht im Lehr- und Forschungsbetrieb nichts. Würden die HiWis von einem Tag auf den anderen ihre Arbeit einstellen, würde der Lehrbetrieb unweigerlich zusammenbrechen – die Bibliotheken müssten geschlossen bleiben, Tutorien könnten nicht stattfinden, die Profs stünden ohne Kopien, Powerpoint-Folien und Scripte da, und auch in der Verwaltung, wo Hilfskräfte offiziell überhaupt nicht arbeiten dürften, ginge ohne sie nichts…
Obwohl die HiWis für die Uni so wichtig sind, sind sie ihr kaum mehr als einen Hungerlohn wert. Aus Sicht der Unileitung sind sie billige Arbeitskräfte, die sich nach belieben einstellen und bei Bedarf auch wieder loswerden lassen. Die studentsichen und wissenschaftlichen Hilfskräfte bilden das schwächste Glied der langen Kette all jener, die an der Uni mal mehr, mal weniger prekär angestellt sind. Sie werden weder nach Tariflohn bezahlt, noch gibt es für sie verbindliche Regelungen für Arbeitszeiten, Urlaubstage und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Unbezahlte Überstunden, permanente Abrufbarkeit und Arbeit am Wochenende gehören zum Alltag, und das bei Löhnen, die in Städten wie Tübingen noch nicht ein Mal die Mietkosten decken, und bei Arbeitsverträgen, die kaum je länger als 6 Monate gelten und jeder Zeit auslaufen können. Bisher gab es zudem keine formale Interessenvertretung, die sich für die Rechte der HiWis und die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einsetzen könnte. Dies soll sich jetzt ändern! Die HiWis beginnen Widerstand zu organisieren.
Immer, wenn im Bildungssystem gespart werden soll, trifft es an den Hochschulen zu aller erst die Hilfskräfte. Das bekommen die HiWis hier in Tübingen dieses Jahr auch zu spüren. Ihnen wird das Weihnachtsgeld gestrichen (also ein ganzes Monatsgehalt!), was die meisten der betroffenen erst in den nächsten Tagen erfahren dürften, und zwar, wenn ihnen das Gehalt für November überwiesen wird. Aber es regt sich Widerstand! In der Zwischenzeit haben sich HiWis zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, der nicht nur eine Kampagne gegen die Streichung des Weihnachtsgeld auf die Beine gestellt hat, sondern sich auf lange Sicht auch kollektiv dafür einsetzen will, eine starke Interessenvertretung sowie einen Tarifvertrag fürdie HiWis zu erkämpfen!
Hier geht es zur Online-Petition der Weihnachtsgeld-Kampagne. Jede Unterschrift zählt!
Auf dem Blog des HiWi-AKs werden alle Aktionen und Termine veröffentlicht.
Als SDAJ unterstützen wir den Arbeitskreis der HiWis nach Kräften.
Kein Fest ohne Weihnachtsgeld!
Für eine starke Interessenvertretung der studentsichen und wissenschaftlichen Hilfskräfte – weg mit den prekären Anstellungsverhältnissen, her mit Tarifverträgen!