Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Am vergangenen Dienstag, dem 4. Juni, haben mittags etwa dreißig Personen auf dem Tübinger Holzmarkt ein lautstarkes Zeichen der Solidarität mit den Demonstranten, die in den Tagen zuvor in Frankfurt am Main sowie verschiedenen Städten der Türkei massiver Polizeigewalt ausgesetzt waren, gesetzt.
In Istanbul wurde ein Camp von Umweltaktivist_innen am zentralen Taksim-Platz tagelang von der Polizei angegriffen und letztlich brutal geräumt. Hunderttausende Menschen gingen am Wochenende in über 90 Städten in der Türkei auf die Straße um gegen dieses Vorgehen zu demonstrieren – die Polizei antwortete wieder mit massiver Gewalt, die inzwischen schon mindestens zwei Tote auf Seiten der Demonstrant_innen gefordert hat. In Frankfurt wurden am Samstag während der Blockupy-Aktionstage tausende Menschen von der Polizei am Demonstrieren gehindert und unter massiver Gewalt stundenlang eingekesselt. Wir dürfen die Augen nicht davor verschließen: Gewalt von Seiten des Staates ist kein Versehen – vielmehr ist es fester Bestandteil der Strategie der Herrschenden zur Erhaltung der kapitalistischen Verhältnisse!
Aus diesem Grund hatten wir als Tübinger SDAJ-Gruppe beschlossen, gemeinsam mit Vertreter_innen anderer linker Gruppen eine unangemeldete Soli-Kundgebung durchzuführen. Dafür haben wir einen Flyer entworfen, den wir an Passanten verteilten, wobei wir den Text des Flugblattes außerdem mit Hilfe eines Megafons – eine lohnende Investition! – vorlasen. Zudem hat ein türkischer Austauschstudent eine Analyse und Bewertung der Ereignisse der letzten Tage in der Türkei auf englisch kundgetan. Unsere Kundgebung hielten wir am Holzmarkt in der Tübinger Innenstadt sowie ein weiteres mal im Alten Botanischen Garten ab.
Unsere Aktion war in mehrfacher Hinsicht ein Erfolg. Zunächst einmal waren wir positiv überrascht, dass trotz des sehr spontanen Charakters unseres Vorhabens – wir hatten den Aufruf erst am Abend zuvor über mehrere Verteiler gemailt – verhältnismäßig viele Leute zur Kundgebung kamen. Auch die Beteiligung des türkischen Studenten, der aufgrund seiner persönlichen Kontakte in die Türkei über die dortigen Vorgänge gut informiert ist und gewissermaßen aus erster Hand berichten konnte, war sehr erfreulich.
Unsere Solidarität gegen ihre Repression – in Frankfurt, Istanbul und überall!