Aus diesem Grund haben wir als SDAJ Tübingen heute gegen das Central European Pipeline System (CEPS) der NATO protestiert. Im Rahmen der Kampagne der SDAJ „Stop wars – gemeinsam gegen ihre Kriege“ wollen wir Kriegstreiber vor Ort als solche öffentlich machen. Das CEPS als wichtige Kriegsinfrastruktur ist mit 11500 km Länge das größte militärische Pipeline-Netz der NATO und verläuft auch hier durch Tübingen – was jedoch kaum jemand weiß. Das wollten wir ändern. Aus diesem Grund waren wir heute mit einem Infostand auf dem Marktplatz in Tübingen. Auf Pappkartons konnten die Vorbeilaufenden wichtige Fakten zur Pipeline nachlesen – beispielsweise, dass allein der Ausbau der Strecke Bodelshausen (bei Tübingen) bis Kehl 42 000 000 Euro kostet. Richtungsschilder mit Kilometerangabe machten das Ausmaß der Pipeline deutlich: 905 km von Tübingen bis Marseilles, 599 km bis Antwerpen und 664 km bis nach Oldenburg um nur einige Beispiele zu nennen.
In Redebeiträgen der SDAJ und DKP wurde auf die Umweltproblematik der Pipeline, die unverhältnismäßig hohen Kosten und die Frage von Kriegsinfrastruktur im Allgemeinen eingegangen. Die Informationsstelle Militarisierung (IMI) berichtete über den NATO Gipfel in Warschau und das offene Treffen „Jugend gegen Krieg“ aus Tübingen stellte sich vor.
Und warum diese Aktion? Neben der Tatsache, dass die CEPS eine wichtige Infrastruktur zur Absicherung von Nato-Kriegen darstellt, verläuft das Netzwerk, das den giftigen Treibstoff JP8 transportiert durch mehrere Naturschutzgebiete. Ein Leck in der Leitung würde die Trinkwasserversorgung massiv gefährden. Und zum Ausbau und zur Wartung der Leitungen werden Millionen ausgegeben. Diese Gelder fehlen an anderer Stelle, beispielsweise im sozialen Bereich und in der Bildung.
Wir fordern daher:
- Keine Kriegsinfrastruktur in Tübingen, weder ober- noch unterirdisch!
- Keine Investitionen in Rüstung und Militär!
- Kein giftiger Nato-Treibstoff in Naturschutzgebieten!
- Weg mit der NATO!
- Stopp aller Auslandseinsätze der Bundeswehr!