Wir stellen uns als arbeitende und lernende Jugend ganz klar gegen die Verschärfung des Polizeiaufgabengesetzes in Baden-Württemberg.
Doch diese Gesetzesverschärfung darf man nicht losgelöst von der generellen rückschrittlichen Entwicklung betrachten: die Verknappung von günstigem Wohnraum, der Abbau von Arbeitsplätzen, die Ausweitung des Niedriglohnsektors – all das sind Angriffe auf unsere sozialen und demokratischen Rechte.
Deshalb sind wir uns auch darüber im klaren, dass es nicht damit getan sein kann, nur gegen das neue Polizeiaufgabengesetz zu demonstrieren. Wir müssen erkennen, dass der Kapitalismus das Problem ist: Er beschneidet unsere Rechte, immer auf der Suche nach neuen Profitquellen und darum bemüht, den Widerstand dagegen so weit wie möglich zu erschweren und zu behindern.
Das dürfen wir nicht wehrlos geschehen lassen: wir als arbeitende und lernende Jugend müssen unsere gemeinsamen Interessen erkennen und uns zum Kampf für diese zusammentun und aktiv werden!
Aufruf:
Nach der massiven Verschärfung des Polizeigesetzes in Baden-Württemberg Ende 2017 plant die CDU im Innenministerium nun, der Polizei noch weitreichendere Befugnisse zur Überwachung einzuräumen. Diese Verschärfung reiht sich ein in ähnliche Gesetzesveränderungen in Bayern, NRW und Sachsen. Wie in diesen Bundesländern formiert sich nun auch Baden-Württemberg Widerstand gegen die freiheitsfeindlichen Gesetzgebungsverfahren der aktuellen Regierung. Wie in Bayern, NRW und Sachsen ist es auch hier höchste Zeit, dass der Unmut über diese Aufrüstung im Inneren sichtbar wird. Bereits Ende 2017 wurde in Baden-Württemberg eine der schärfsten Polizeigesetzes-Novellen der Bundesrepublik verabschiedet. Dabei wurden folgende Neuerungen eingeführt: - Alkoholverbote: zeitlich begrenzt auf öffentlichen Plätzen - Staatstrojaner: präventive Befugnisse zur Überwachung der laufenden Kommunikation - „intelligente“ Videoüberwachung: algorithmengestützte Echtzeit-Überwachung im öffentlichen Raum - Aufenthalts- und Kontaktverbote: präventiv, beim bloßen Verdacht auf schwere Straftaten - Elektronische Fußfesseln: zur Kontrolle der Einhaltung von Aufenthalts- und Kontaktverboten - Kriegswaffen für die Polizei: Handgranaten, Sprenggeschosse und konventionelle Sprengmittel zum Einsatz im Inneren gegen einzelne Personen Innenminister Strobl plant nun eine weitere Verschärfung, die unter anderem eine massive Ausweitung der Schleierfahndung, (anlasslose Personenkontrollen in einem 30 km breiten Streifen entlang der Staatsgrenzen), Onlinedurchsuchungen aller Daten eines Geräts mittels Staatstrojaner, Vorkontrollen bei Demonstrationen, Body-Cams in Wohnungen und präventive DNA-Untersuchungen legalisieren soll. Zudem soll eine unendlich verlängerbare Präventivhaft für sogenannte "Gefährder" eingeführt werden, denen juristisch nichts vorgeworfen wird. Auf Bundesebene plant die Innenministerkonferenz (IMK) eine Vereinheitlichung der Gesetzgebung, die zur schärfsten Unterdrückung bürgerlicher Freiheiten seit dem deutschen Faschismus führen dürfte. Die reiht sich in den derzeitigen Rechtsruck ein und zeigt, dass dieser nichzt nur die Geseelschaft, sondern auch die staatlichen Organe erfasst hat. Darum ist Engagement gegen den Abbau von Freiheitsrechten wichtiger denn je. Unter #NoPolGBW haben sich verschiedene Gruppen, Initiativen, Parteien, und Einzelpersonen zusammengeschlossen, um sich gegen die Gesetzesverschärfungen zur Wehr zu setzen. Wir sehen die Verschärfung der Polizeigesetze als einen bedrohlichen Angriff auf die Freiheitsrechte aller. Wir fordern: - Rücknahme der Verschärfungen von 2017! - Nein zur Ausweitung der Schleierfahndung! - Nein zu Vorkontrollen bei Demonstrationen! - Nein zu Body-Cams in Privatwohnungen! - Nein zu (präventiven) DNA-Untersuchungen! - Nein zur Online-Durchsuchung! - Nein zur Unendlichkeitshaft! - Keine weitere Verschärfung der Polizei- und Verfassungsschutzgesetze! - Kennzeichnungspflicht für die Polizei! - Schaffung von unabhängigen Ermittlungsstellen zu polizeilichem Fehlverhalten! Gemeinsam gegen neue Polizeigesetze! Freiheitsrechte verteidigen! Dieser Aufruf wurde kopiert von: www.nopolgbw.org