Sozialismus ist eine Gleichmacherei denn jeder bekommt das selbe

Veröffentlicht am: 27. April 2020
Dieser Beitrag wurde in unserer Kategorie "Antikommunismus entgegentreten" veröffentlicht

Vorurteil:

„Sozialismus ist eine Gleichmacherei, bspw. müsste ich mein teures Auto abgeben. Da darf ich mich gar nicht mehr von der Masse abheben!“

Begründung:

– Menschen sind unterschiedlich produktiv – müssen also auch unterschiedlich viel verdienen und dürfen sich dadurch unterschiedliche Güter gönnen

– Die Menschen sind nun mal alle unterschiedlich, und haben alle unterschiedliche Stärken. Dass sich da die Stärkeren und Fleißigeren durchsetzen ist total normal. Das sehen wir ja auch im Tierreich, also ist das total natürlich. Deswegen müssen manche Menschen auch mehr verdienen als andere!

– Im Sozialismus müsste ich alle meine Luxusgüter abgeben. Stattdessen bekäme ich 08/15 Waren die jeder hat, obwohl ich das gar nicht will.

Unsere Position dagegen:

– Es stimmt nicht, dass im Kapitalismus mehr Leistung gleich einem besseren Leben ist
Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland immer weiter auseinander, ein erheblicher Teil des Reichtums wird vererbt, die Bildung hängt hier wie in kaum einem anderen Land vom Geldbeutel ab. Also: Von wegen schöne Leistungsgesellschaft, sondern Klassengesellschaft, in der die Reichen immer reicher werden und auf Kosten des Rests der Bevölkerung leben!

jeder nach seinen Fähigkeiten – jedem nach seinen Bedürfnissen
Ja, die Menschen sind alle unterschiedlich und haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen und können die Arbeit untereinander aufteilen. Natürlich haben auch alle Menschen unterschiedliche Bedürfnisse, die im Sozialismus/Kommunismus bestmöglich befriedigt werden sollen. Niemandem werden persönliche Gegenstände weggenommen (es geht nicht um das Privateigentum an einem Bett oder Socken, sondern um Privateigentum an Produktionsmitteln!) und kann sich im in der Gesellschaft möglichen Maß selbst verwirklichen wie er will. Aber es stehen natürlich die essentiellen Bedürfnisse (Recht auf Arbeit, Wohnung, Essen, …) für alle im Vordergrund.

Prinzip des Stärkeren ist mit Vorsicht zu genießen da es konsequent argumentiert in der faschistischen Ideologie des dritten Reichs mündet
Im Tierreich mag sich vielleicht ein ums andere Mal der Stärkere durchsetzen. Aber zwischen Tieren und Menschen gibt es einen Unterschied: Menschen können bewusst arbeiten und so auch für die Zukunft planen. Als Darwinismus bezeichnet man die Theorie über die langfristige Veränderung einer Art (Evolution), sodass sie besser für die Gegebenheiten gerüstet ist. Sozusagen setzen sich die Individuen durch, die den Gegebenheiten im Jetzt schon am besten gewappnet sind und langfristig verändert sich so die ganze Art. Die Anwendung der Evolutionslehre auf menschliche Gesellschaften, also dass sich schwache Menschen-Typen gegenüber den stärkeren nicht langfristig behaupten können ist höchst antihumanistisch – es leugnet die entscheidende Menschen-Eigenschaft: Die Fähigkeit geplant Arbeit zu verrichten. Durch die Arbeitsteilung und die Produktivkraftentwicklung über die Jahre hinweg sind die Menschen nun in der Lage ihre Stärken und Schwächen gegenseitig auszugleichen. Dass nur die Fleißigen weit im Leben kommen ist natürlich nicht wahr. Viel hängt von den Verhältnissen ab aus denen man kommt: Kommt man aus einer reichen Familie, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man auch selber diese Privilegien genießt. Dass man auch aus den einfachsten Verhältnissen aufsteigen kann und alles erreichen kann was man will wird einem zwar immer gesagt, aber wirklich viel dran ist da nicht da man permanent gegenüber den Privilegierten benachteiligt ist. Spinnt man das Konstrukt aber noch weiter muss man auch gehörig aufpassen: Dass sich der Stärkere immer durchsetzt, in Anlehnung an „Analogien“ aus dem Tierreich, haben auch die Nazis verbreitet. So kommt es dass man immer wieder davon hört, dass heutige Nazis gegen Obdachlose, Drogenabhängige oder Arbeitslose hetzen und auch nicht vor Gewalt zurückschrecken. Ein besonders perfides Beispiel ist die sogenannte Euthanasie von Menschen mit (geistigen) Behinderungen im dritten Reich. Die Argumentation spaltet uns also und ist gegen unsere Interessen.

Weitere Links:

Neue Beiträge:

Pfingstcamp 2024

Das wichtigste in kürze:Günstige gemeinsame An- und Abreise über alle SDAJ Gruppen in Baden-Württemberg mit dem Deutschland/JugendticketWorkshops, Sport-Events, Kreativangebote, eine Party und vieles mehrZeltplatz bei Zwingenberg in Baden-WürttembergTicket gibt's bei...

Zeit der Diskussion, der Analyse und Beschlüsse

Auf dem 26. Bundeskongress stellt die SDAJ die Weichen für den Kampf der Jugend in Zeiten von Krieg und Krise Die Arbeiterjugend steht Kriegsgefahr, Militarisierung und Perspektivlosigkeit gegenüber. Auch wenn sich teils Widerstand in zunehmenden Protesten und...

Rede auf der Kundgebung der VVN-BdA am 30.01.2024

Wir dokumentieren die Rede der SDAJ Karlsruhe auf der Kundgebung der VVN-BdA am 30.01.2024: Nie wieder Faschismus, Nie wieder Krieg! – Das ist die Lehre aus zwölf Jahren deutschem Faschismus. Zwölf Jahre die für Millionen Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter,...

Hilf unseren Genossen in Palästina! Die DFLP braucht für ihren humanitären Einsatz Hilfe

Die humanitäre Lage in Gaza ist weiterhin katastrophal: Millionen wurden vertrieben und sind Opfer von Bombardierungen und der Bodenoffensive. Krankenhäuser und andere humanitäre Einrichtungen wurden zerstört und nur wenige sind übrig geblieben. Wohltätige...

LLL Wochenende 2024

Das wichtigste in kürze:günstige gemeinsame An und Abreise sowie Tickets über alle SDAJ Gruppen in Baden-WürttembergTempodromMöckernstrasse 1010963 BerlinErlebe eine Demo, Konferenz und zahlreiche Workshops zu aktuellen Themen. Tauche ein, lerne, diskutiere und sei...

Gewerkschaftsseminar und Demonstration in Mannheim

Am 11. November versammelten sich zahlreiche Mitglieder aus ganz Baden-Württemberg in Mannheim, um gemeinsam beim Gewerkschaftsseminar der SDAJ über die historische und aktuelle Bedeutung von Gewerkschaften zu diskutieren. Die Veranstaltung ermöglichte es uns, unser...

Kicken gegen Rassismus in Stuttgart

Am vergangenen Wochenende nahmen wir, die SDAJ Baden-Württemberg, am Fußballturnier "Kicken gegen Rassismus" in Stuttgart teil. Die Veranstaltung, die darauf abzielte, ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen, wurde vom "Antifaschistischen...

Zukunftspapier Seminar in Karlsruhe

Am vergangenen Sonntag fand ein landesweites Jugendseminar in der wunderschönen Stadt Karlsruhe statt. Gemeinsam mit unserem Landesverband Baden-Württemberg hatten wir die Gelegenheit, uns mit dem Zukunftspapier auseinanderzusetzen und dabei über die Grundlagen...

Festival der Jugend 2023

Das wichtigste in kürze:günstige gemeinsame An und Abreise sowie Tickets über alle SDAJ Gruppen in Baden-WürttembergJugendpark in Köln direkt am RheinEin Wochenende voller politischer Workshops, Konzerte, Kulturangebote und Sport – organisiert von jungen Leuten aus...

LLL Wochenende 2023

103 Jahre nach der Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs führt Deutschland wieder und immer noch Krieg um die eigene Stellung im internationalen Konkurrenzkampf mit den anderen kapitalistischen Staaten um Absatzmärkte, Ressourcen und Handelswege zu...