Diskriminierung von Menschen der LGBTQ+ Community? Versuchtes Parteiverbot der DKP? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Um darüber zu diskutieren, waren wir diesen Samstag mit einem Infostand auf dem Christopher Street Day. Unsere Kernaussage: Der Abbau und die Aushöhlung demokratischer Rechte an jeder Front hat System!
Wie auch im Jahr zuvor war der diesjährige Christopher Street Day für viele Menschen der LGBTQ+ Community der Anlass, um gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung aller Menschen auf die Straße zu gehen. Diesem Unterfangen haben wir uns als SDAJ Stuttgart solidarisch angeschlossen, jedoch mit klarer Orientierung: Uns war es dieses Jahr besonders wichtig, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Diskriminierung von Geschlechtern und Sexualitäten und Repression gegen fortschrittliche politische Kräfte aufzuzeigen.
Wir konnten auf dem CSD viele spannende Gespräche führen, in denen wir unsere Standpunkte darlegen könnten und uns am Erfahrungsschatz einiger Menschen bereichern, die die Diskriminierung gegen LGBTQ+ tagtäglich am eigenen Leib erfahren.
Auch wenn es für uns schockierend war zu erfahren, wie weitreichend die Diskriminierung gegen Menschen ist, die von der zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normativität abweichen, so war es für uns keineswegs überraschend.
Als KommunistInnen erkennen wir im kapitalistischen System eine Verflechtung mehrerer Formen der Unterdrückung. Dazu gehört natürlich die wirtschaftliche Unterdrückung, also die Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung, deren Bekämpfung für uns als sozialistische Arbeiterjugend wesentlicher Bestandteil unserer Programmatik ist. Diese Form der Unterdrückung ist aber bei weitem nicht die einzige. Mit ihr auf einer Stufe existiert zum Beispiel auch die Unterdrückung der Frau, die für viele kommunistische VordenkerInnen, wie zum Beispiel Clara Zetkin eine elementare Rolle spielte, die aber auch schon Friedrich Engels als die älteste Form der Unterdrückung und als den Ausgangspunkt der ersten Klassengesellschaften enttarnte.
Die Diskriminierung von Menschen der LGBTQ+ Community, von all denen also, die die traditionellen Schemata der Kernfamilie brechen, ist eng zusammenhängend mit der Unterdrückung der Frau, die unter anderem durch die Rollenvorgaben in der Familie vollstreckt wird.
Die Unterdrückung der Frau wiederum ist eng zusammenhängend mit der wirtschaftlichen Unterdrückung, werden Frauen doch häufig als unentgeltetes Rückgrat der Wirtschaft missbraucht, zum Beispiel durch die sogenannte Care-Arbeit.
Für uns ist also klar: Die verschiedenen Formen der Unterdrückung und Diskriminierung hängen dicht miteinander zusammen.
Und weil ihr Ursprung fest integrierter Bestandteil des kapitalistischen Systems ist, so ist der Kampf gegen Diskriminierung und Unterdrückung eins mit dem Kampf für den Sozialismus.
Deswegen sagen wir: Gegen jede Form der Unterdrückung! Gegen jede Form der Diskriminierung!
Gegen jede Form der Repression fortschrittlicher Kräfte!