Auch hier in Tübingen ging der 1. Mai – der Tag der Arbeiterklasse – nicht sang- und klanglos unter. Um 10:30 Uhr fanden sich bis zu knapp 250 Menschen am Bahnhof in Tübingen zusammen um gemeinsam zu demonstrieren. Verschiedene Gruppen und Organisationen, darunter wir, die SDAJ sowie die DGB Gewerkschaften. Sowohl verschiedene Parteien und deren Jugendverbände als auch viele Einzelpersonen nahmen an der Demo teil. Uns alle verband ein Ziel: Wir wollen eine deutliche Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in Deutschland als auch weltweit erkämpfen!
Während wir, die SDAJ, unseren revolutionären Jugendblock formierten, ging es dann auch schon los. Wir begannen, Parolen zu rufen, zogen über die Neckarbrücke und liefen durch die Innenstadt Tübingens. Zwar war in den Straßen nicht so viel los, dennoch wurden wir beachtet und unsere Präsenz wurde von vielen Menschen wahrgenommen. Während die Gewerkschaften hauptsächlich Lohnforderungen aufstellten und bessere Arbeitsbedingungen forderten, gingen wir schon einen Schritt weiter: Wir forderten Solidarität mit der kämpfenden Arbeiterklasse Griechenlands und machten uns dafür stark, den Klassenkampf auch in Deutschland in die Unis, die Schulen und natürlich die Betriebe zu tragen!
Auf der Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz trat als einer der ersten Redner Oberbürgermeister Boris Palmer auf die Bühne, der kräftig ausgebuht wurde und natürlich eine offen anti-gewerkschaftliche und anti-klassenkämpferische Position vertrat. Für uns ist nicht nachvollziehbar, was den DGB dazu bewogen hat, diesen Politiker am internationalen Kampftag der Arbeiterklasse als Redner einzuladen. Nachdem die Reden vorbei waren zogen wir weiter und feierten unser eigenes internationalistisches Straßenfest am Haagtorplatz. Auch hier waren wir mit zahlreichen Transparenten und roten Fahnen ein auffälliger Blickfang für die Passant_innen. Viele Menschen blieben im vorbei gehen stehen und lasen unsere Transparente. Es wurden außerdem viele neue Kontakte geknüpft und interessante Diskussionen geführt, und im Laufe des Tages füllte sich unser Platz mit vielen netten Menschen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass zwar die Demonstration selbst relativ klein, für uns jedoch auch ein größerer Erfolg als sonst war. Denn es ist immer wieder erfreulich zu sehen, dass es Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft gibt, die für ihre Rechte und Interessen auf die Straße gehen!
Für die nächsten Jahre gilt es, in Tübingen einen revolutionären Block auf der Gewerkschaftsdemo zum 1. Mai zu etablieren – wir müssen mehr werden, der gewerkschaftlichen Linie der Sozialpartnerschaft eine Position des konsequenten Klassenkampfes entgegensetzen und unseren Forderungen am 1. Mai einen kämpferischen Ausdruck geben!
Hoch die internationale Solidarität!