Dieses Frühjahr startet unsere Arbeiterjugendpolitik-Kampagne „Unsere Zukunft statt eure Profite!“ – alle Aktuellen Infos zur Kampagne und unseren Aktionen findet ihr in Kürze auf unserem Kampagnenblog.
Ran an den Speck!
65 € mehr für alle Azubis und eine Einmalprämie von 500€ für die, die aus einer „Einstiegs-Qualifizierung“ (EQ) in ein Ausbildungsverhältnis übernommen werden. Das hat der Bundesvorstand des ver.di Fachbereiches Telekommunikation/IT als Forderung für die Tarifrunde 2014 beschlossen. Nach dem erfolgreichen Kampf gegen die Vergütungs-Cluster bei der letzten Tarifrunde wirkt diese Forderung zwar etwas verhalten, denn die Preise für Wohnungen und Lebensmittel sind in den letzten Jahren wieder massiv gestiegen. Deshalb kommt es also darauf an, diese Forderung auch vollständig umzusetzen- und dabei könnt Ihr mit unserer solidarischen Unterstützung rechnen!
Eigenlob …
Das Spielchen wiederholt sich fast bei jeder Tarifrunde: Auf der Hauptversammlung der Aktionäre und gegenüber den Wirtschaftsredakteuren der Tageszeitungen werden die guten Zahlen der Telekom bejubelt. Die Vorstände klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, dass die Sakkos stauben. Es wird beschlossen, Milliarden an die Aktionäre auszuschütten. Geld, dass die Beschäftigten erarbeitet haben.
… und Horrormärchen
Dann, kurz vor Weihnachten, platzt die Bombe: „Personal muss abgebaut werden“. Es gibt zu wenig Arbeit für die Beschäftigten (…ohne das die davon was merken). Ein schlauer Schachzug: Falls Regelungen zur Beschäftigungssicherung vereinbart werden sollen, wird uns das in den Tarifverhandlungen was kosten, zum Beispiel bei der Ausbildungsvergütung.
Was dahinter steckt: der Profit, der aus den Beschäftigten heraus gepresst wird, entspricht nicht den Erwartungen der Aktionäre. Da lässt sich mit griechischen Staatsanleihen zur Zeit viel mehr verdienen. Also muss die Telekom beim Profit noch eine Schippe drauf legen. 1 Milliarde € bei der T-Systems soll eingespart werden und dann für die Aktionäre zur Verfügung stehen. Der Betrag wird in Stellen umgerechnet und am Ende ergibt sich so der „Personal-Überhang“. Dann sollen 4.000 – 6.000 Menschen so mir nichts dir nichts gehen. Die Arbeit wird auf die Übriggebliebenen verteilt. Und wo so kräftig gespart werden muss, da ist natürlich auch kein Geld für Tariferhöhungen da. Meint der Vorstand.
Dagegen halten
Natürlich führt die steigende Produktivität dazu, dass Arbeiten wegfallen. Das ist überall und schon immer so. Dann kann man Leute raus schmeißen, oder die Arbeitszeit verkürzen. Das eine nützt den Aktionären, das andere nützt uns. Wenn das mit der Arbeitszeit-Verkürzung rechtzeitig passiert, dann schafft man sogar zusätzliche Stellen (für die Übernahme von Azubis, zum Beispiel). Und weil die Nachfrage nach Arbeitskräften bei kürzerer Arbeitszeit zunimmt, lassen sich auch leichter Lohnerhöhungen durchsetzen. Und möglichst auch noch eine Regelung zur Übernahme von Azubis, die ohne abgesenkte Einstiegs-Gehälter (Beschäftigungs-Brücke) auskommt. GewerkschafterInnen und Betriebsräte bei T-Systems diskutieren bereits über das Thema. Wichtig ist, dass nicht die Beschäftigten die Arbeitszeit-Verkürzung bezahlen.
Eine anständige Arbeitszeit-Verkürzung, die unsere Arbeitsplätze und die Übernahme sichert und Lohnsteigerungen durchzusetzen ist kein Pappenstiel. Das ist sicher jedem klar. Dass das notwendig ist, wenn wir eine Perspektive haben wollen, hoffentlich auch. Wir werden gemeinsam und solidarisch hart darum kämpfen müssen. In und mit unserer Gewerkschaft.
WIR FORDERN:
– 65 Euro mehr Ausbildungsvergütung!
– 500 Euro Einmalprämie für neue Azubis!
– Arbeitszeit-Verkürzung bei vollem Lohnausgleich!