Genau eine Woche nach dem terroristischen Anschlag in Halle wollen wir mit einer Mahnwache an diese schreckliche Tat erinnern. Seid dabei und setzt mit uns ein Zeichen gegen den stetig wachsenden Faschismus in Deutschland.
Rede der SDAJ Ulm:
Liebe Anwesenden,
Heute vor einer Woche hat der Terrorist Stephan Balliet einen Terrorzug durch Halle veranstaltet. Nach monatelanger Planung hat er es versucht in einer lokalen Synagoge zum Vergebungsfest Jom-Kippur ein Massaker zu verrichten. Seine selbstgebauten Waffen hatten jedoch nicht die nötige Schlagkraft um ihm ein Einbrechen in die Synagoge zu ermöglichen. Als er im Inbegriff war sein Scheitern einzusehen, erschoss er eine Passantin und machte sich auf den Weg in ein türkisches Lokal um weitere Opfer zu finden. Dabei ermordete er einen Besucher des Lokals. An der Stelle bitte ich um eine Schweigeminute um den Opfern zu gedenken.
Schon seit Jahren morden immer wieder Faschisten in Deutschland, während die Behörden wegschauen, unpolitische Straftaten deklarieren oder sogar mit rechtsterroristischen Gruppierungen wie dem nationalsozialistischen Untergrund, kurz NSU, verstrickt sind. Selbst beim Terroristen Stephan Balliet aus Halle gingen zu Anfang Meldungen durch die Medien, die ein politisch motiviertes Profil als nicht klar dargestellt haben, trotz seines Livestreams, in welchem er von Juden geredet hat, die „alles kontrollieren“
und davon sprach, dass er „Kanacken“ umbringen will. Die Gefahr durch faschistische Terroristen wird seit Jahrzehnten immer größer, wie sich durch NSU, Combat 18, Nordkreuz und zuletzt Halle zeigt. In den Fällen NSU sowie des rechtsextremen Netzwerks Nordkreuz, einer Gruppe die sich auf den sog. Tag X vorbereitet und eine Massentötung von politischen Gegnern plant, sind weitreichende Überschneidungen mit Personen des Staatsapparats zu verzeichnen. Gegen all diese Entwicklungen müssen wir aufstehen und ein Zeichen setzen!
Es gilt dieser gefährlichen Kraft etwas entgegenzusetzen. Denn auch wenn der Vorfall in Halle ein antisemitisch motivierter Anschlag war und dieser Aspekt in keinem Fall vernachzulässigen ist, ist die faschistische Ideologie ein Angriff auf einen großen Teil unserer Gesellschaft. Ob es nun Migranten, Behinderte, sozial schwach gestellte oder dem Faschismus entgegenstehende Menschen sind, im Bezug zu diesen und weiteren Gruppierungen tritt das menschenverachtende Antlitz der Faschisten unweigerlich zu Tage. Wir dürfen uns von diesen Akteuren nicht spalten lassen. Wir müssen weiterhin für eine Gesellschaft kämpfen, die ihre Mitglieder nicht nach Ethnie oder Religion aufteilt und ein solidarisches Miteinander ermöglicht.