Waren Feminismus und Marxismus in der linken Debatte lange Zeit eher konkurrierende Stiefkinder denn Schwestern mi gemeinsamen Kampf gegen (Frauen-)Unterdrückung, so zeichnen sich in den letzten Jahren Versuche ab, eine marxistisch fundierte ökonomische Analyse mit der kulturellen Kritik an Geschlechterverhältnissen zusammenzudenken.
Daran möchten wir anknüpfen und gemeinsam einige Punkte diskutieren, die die Verzahnung von Privateigentum und Frauenunterdrückung nachvollziehbar machen sollen. Denn die Herausbildung des Kapitalismus stellte eine Zäsur für die Beziehungsform zwischen Männern und Frauen dar. Vor dem Hintergrund neuer technisch-technologischer sowie politischer Entwicklungen erodierte die auf Selbstversorgung und geringe Arbeitsteilung ausgerichtete Sozialform des ganzen Hauses: Die Produktion wurde immer stärker aus dem Haushaltsverband ausgelagert, es erfolgte eine Separierung in einen von Männern geprägten Erwerbs-, und von Frauen ausgefüllten Wohnbereich.
Mit der Trennung von „produktiver“ Lohnarbeit und „unproduktiver“ Reproduktionsarbeit kam es auch zu einer neuen Qualität der binären Geschlechterkonstruktion. Männer und Frauen wurden zwar schon früher polarisierend einander abgegrenzt, doch werden die kulturellen Geschlechterunterschiede nun in den zeitgenössischen biologisch-naturwissenschaftlichen Diskursen anthropologisch in eine vermeintliche „Natur“ des jeweiligen Geschlechtes eingeschrieben: Der „vernünftige Plan der Natur“ sah Frauen nun ausschließlich in der Sphäre der nun weiblich konnotierten Privatheit und Männer in der erwerbszentrierten Öffentlichkeit.
Neben der historischen Genese des Patriarchats wollen wir auch gemeinsam aktuelle Probleme von Frauen im Kapitalismus diskutieren sowie die zeitgenössischen Antworten des Feminismus auf diese diskutieren.
Vortrag und Diskussion
Linkes Zentrum Freiburg, Glümerstr. 2
22.03.14 um 18:00 Uhr