{"id":1196,"date":"2017-02-12T10:34:04","date_gmt":"2017-02-12T10:34:04","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/ov-tuebingen\/?p=1196"},"modified":"2017-02-12T10:34:04","modified_gmt":"2017-02-12T10:34:04","slug":"red-hand-day","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bawue.sdaj.org\/2017\/02\/12\/red-hand-day\/","title":{"rendered":"Red Hand Day"},"content":{"rendered":"
\t\t\t\tZum wiederholten Male findet am\u00a0 12. Februar 2017 der Red Hand Day statt, der Internationale Tag
\ngegen den Einsatz von Kindersoldaten.
\n2002 in Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des UN-Fakultativprotokolls ins Leben gerufen, welches die Rekrutierung unter Achtzehnj\u00e4hriger verbietet, wird dabei auch dieses Jahr an die \u00fcber 250.000 Kindersoldaten erinnert, die von milit\u00e4rischen Gruppierungen, aber auch Regierungsarmeen weltweit an der Waffe ausgebildet und in bewaffneten Konflikten eingesetzt werden. Neben Staaten wie Kolumbien, der Demokratischen Republik Kongo, Indien, Israel, Somalia, Irak und Jemen z\u00e4hlen dazu auch etwa Afghanistan oder Pakistan, L\u00e4nder, in die die Bundesregierung in j\u00fcngster Zeit wieder verst\u00e4rkt Gefl\u00fcchtete abschiebt.
\n\u00dcberleben die Kinder den Einsatz, kehren sie schwer traumatisiert nicht selten – wie etwa in Syrien – in v\u00f6llig zerst\u00f6rte D\u00f6rfer zur\u00fcck, Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen, an denen auch die imperialistischen Kriegstreiber der NATO-Staaten beteiligt sind und von denen sie profitieren.<\/p>\n
Aber auch in Deutschland sind allein 2016 trotz wiederholter R\u00fcgen von Seiten der UN und einer offiziellen Aufforderung, \u201edas Mindestalter der Rekrutierung auf die Streitkr\u00e4fte auf 18 Jahre festzulegen und alle Formen von Werbekampagnen f\u00fcr die deutschen Streitkr\u00e4fte, die auf Kinder abzielen, zu verbieten\u201c, 1576 minderj\u00e4hrige M\u00e4dchen und\u00a0 Jungen als Soldaten\/Soldatinnen verpflichtet worden. Im Verh\u00e4ltnis zu \u201enur\u201c 689 unter 18-J\u00e4hrigen 2011 ist damit ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.
\nZu diesem Zweck erh\u00e4lt die Bundeswehr nicht nur auf Grundlage des Bundesmeldegesetztes (BMG) \u00a7 36 und \u00a7 58c von den Kommunen die Kontaktdaten aller Minderj\u00e4hriger \u00fcbermittelt, die im n\u00e4chsten Jahr vollj\u00e4hrig werden, um diese f\u00fcr eine Ausbildung an der Waffe anzuwerben, sondern setzt auch gezielt auf diese Altersgruppe abgestimmte Werbung im Internet und im \u00f6ffentlichen Raum ein. Ein besonders hohes Zielpublikum erreichte dabei in j\u00fcngster Vergangenheit die Werbekampagne \u201eDie Rekruten\u201c, eine Doku-Soap, die den Alltag junger Soldaten\/Soldatinnen w\u00e4hrend der Grundausbildung portr\u00e4tiert und von Medien wie Youtube, Facebook oder Instagram begleitet wird.
\nAusreichende Aufkl\u00e4rung \u00fcber die Tatsache, dass bereits nach 6 Probemonaten ein Verlassen der Bundeswehr nicht mehr m\u00f6glich ist, oder etwa das Widerspruchsrecht gegen eine Datenweitergabe zu Rekrutierungszwecken erfolgt dabei selten. Zu den Folgen geh\u00f6ren laut Terre des hommes ein im Vergleich zu erwachsenen Soldaten deutlich erh\u00f6htes Risiko f\u00fcr Alkoholismus, Obdach- und Arbeitslosigkeit nach einer Entlassung, Selbstverletzung bis hin zum Selbstmord sowie psychische Erkrankungen wie PTBS (Posttraumatische Belastungsst\u00f6rung).
\nDiese Entwicklung ist dabei nicht anders zu deuten als vor dem Hintergrund unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems, das sich der Bundeswehr bedient, um seine eigene Einflusssph\u00e4re auszudehnen und \u00fcberall dort zu intervenieren, wo das deutsche Kapital seine Interessen bedroht sieht. Dies ist letztendlich auch der Zusammenhang, in dem eine Erh\u00f6hung des Verteidigungsetats und eben auch eine zunehmende Rekrutierung Minderj\u00e4hriger stehen.<\/p>\n
Deshalb fordern wir:
\n–\u00a0\u00a0\u00a0 einen rechtzeitigen Versand des Widerspruchsformulars zur Datenweitergabe an alle betroffenen Jugendliche
\n–\u00a0\u00a0\u00a0 eine ad\u00e4quate Aufkl\u00e4rung \u00fcber die physischen und psychischen Folgen einer Verpflichtung als Soldat\/in
\n–\u00a0\u00a0\u00a0 ein sofortiges Ende der Rekrutierung Minderj\u00e4hriger durch die Bundeswehr
\n–\u00a0\u00a0\u00a0 einen sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen\t\t<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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