{"id":14574,"date":"2020-04-27T11:25:36","date_gmt":"2020-04-27T09:25:36","guid":{"rendered":"https:\/\/www.sdaj-bawue.de\/?p=14574"},"modified":"2020-04-27T11:32:49","modified_gmt":"2020-04-27T09:32:49","slug":"planwirtschaft-funktioniert-nicht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bawue.sdaj.org\/2020\/04\/27\/planwirtschaft-funktioniert-nicht\/","title":{"rendered":"Planwirtschaft funktioniert halt einfach nicht: Menschen mussten ewig anstehen"},"content":{"rendered":"
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\u201eDass Planwirtschaft nicht funktioniert hat man in der DDR gesehen: Menschen mussten ewig anstehen, Jahrzehnte lang auf ein Auto warten und konnten sich kaum westliche Konsumg\u00fcter kaufen.\u201c<\/p>\n
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\u2013 Geschichte \u00fcber lange Schlangen und Wartezeiten f\u00fcr Autos et cetera<\/em> [\/et_pb_text][et_pb_text _builder_version=“4.4.3″]<\/p>\n [\/et_pb_text][et_pb_text _builder_version=“4.4.3″]<\/p>\n – kein Mangel an lebenswichtigen G\u00fctern<\/em> – gro\u00dfe Reparationszahlungen an Sowjetunion (gerechtfertigt da Vernichtungskrieg im Osten) \u2013 aber der gr\u00f6\u00dfte Teil wurde von der DDR getragen<\/em> – Nahverkehr war hervorragend ausgebaut und kostete kaum etwas<\/em> – westliche Konsumg\u00fcter waren in der DDR lange aus ideologischen Gr\u00fcnden verboten, hat sich aber im Laufe der Zeit ge\u00e4ndert<\/em> – Planwirtschaft wird heute schon in der Monopolindustrie angewandt<\/em> [\/et_pb_text][et_pb_text _builder_version=“4.4.3″ hover_enabled=“0″ background_color=“#cccccc“ border_radii=“on|15px|15px|15px|15px“ border_width_all=“10px“ border_color_all=“#cccccc“]<\/p>\n Um dich intensiver mit der Geschichte der DDR zu besch\u00e4ftigen, empfehlen wir die DDR-Brosch\u00fcre der SDAJ. Diese findest du hier<\/a> online oder bei deiner n\u00e4chsten SDAJ Gruppe<\/a> gedruckt.<\/p>\n [\/et_pb_text][et_pb_button button_url=“@ET-DC@eyJkeW5hbWljIjp0cnVlLCJjb250ZW50IjoicG9zdF9saW5rX3VybF9wYWdlIiwic2V0dGluZ3MiOnsicG9zdF9pZCI6IjE0MjU4In19@“ button_text=“Weitere Antikommunistische vorurteile entkr\u00e4ften“ _builder_version=“4.4.3″ _dynamic_attributes=“button_url“][\/et_pb_button][\/et_pb_column][\/et_pb_row][\/et_pb_section]<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Vorurteil:\u201eDass Planwirtschaft nicht funktioniert hat man in der DDR gesehen: Menschen mussten ewig anstehen, Jahrzehnte lang auf ein Auto warten und konnten sich kaum westliche Konsumg\u00fcter kaufen.\u201cBegr\u00fcndung:\u2013 Geschichte \u00fcber lange […]<\/p>\n","protected":false},"author":35,"featured_media":14579,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"on","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[67],"tags":[],"yoast_head":"\n
Meine Gro\u00dfeltern hatten damals Verwandte in der DDR und die hatten ja nichts! Ihr Essen mussten sie sich in \u00fcberf\u00fcllten Schlangen vor Superm\u00e4rkten erk\u00e4mpfen und viele einfache Dinge wie Schokolade gab es \u00fcberhaupt nicht. Auf ein Auto mussten sie auch \u00fcber zehn Jahre warten.<\/p>\nUnsere Position dagegen:<\/h3>\n
Dass es in der DDR an allem gemangelt h\u00e4tte ist tats\u00e4chlich nicht korrekt. Insbesondere lebenswichtige G\u00fcter, vor allem Essen, waren f\u00fcr alle da. So war der K\u00fchlschrank nicht leer, jedoch manchmal nicht sehr divers (im Vergleich mit einem typischen west-deutschen K\u00fchlschrank) gef\u00fcllt. Die DDR unterst\u00fctzte in solidarischer Verbundenheit die L\u00e4nder der dritten Welt, anstatt sie nur auszubeuten. Es gab also keine Bananen. Au\u00dferdem achtete die DDR auf \u00f6kologische Fruchtfolgen, es gab also keine Erdbeeren im Winter. So hat sich in der DDR aus mancher Knappheit an besonderen Lebensmitteln eine eigene K\u00fcche entwickelt, die gewisse Produkte der deutschen Kultur durch vergleichbare Produkte ausgetauscht hat. Verhungern musste aber keiner<\/p>\n
Auch hier muss man den geschichtlichen Kontext dazu betrachten. Nach dem Krieg war die DDR wesentlich mehr in Reparationszahlungen (ca. achtmal so hohe Kosten) eingebunden als der Westen. Der Bev\u00f6lkerung in der Sowjetunion ging es nach dem zweiten Weltkrieg in vielen Teilen noch schlechter. So musste die DDR \u00fcber viele Jahre hohe Reparationen zahlen, die nat\u00fcrlich im eigenen Land gefehlt haben. Im Westen hingegen wurden die Reparationen m\u00f6glichst gering gehalten, auch da dort wesentlich weniger verw\u00fcstet wurde. Zudem bekam die BRD umfassende Wirtschaftshilfen von den USA und hatte somit ganz andere Ausgangsbedingungen. Nebenbei haben die Westzonen Getreide exportiert w\u00e4hrend die eigene Bev\u00f6lkerung hungerte (Hungerunruhen im Herbst und Winter 47), im Osten kam f\u00fcr deutschen Hunger russisches Brot.<\/p>\n
In der DDR gab es in vielen Kleinst\u00e4dten Stra\u00dfenbahnnetze \u2013 selbst heute gibt es auf dem Gebiet der DDR in kleinen St\u00e4dten noch eine Stra\u00dfenbahn. Der Plan war es allen Menschen einen Zugang zum \u00f6ffentlichen Nahverkehr zu geben, der \u00fcbrigens extrem g\u00fcnstig war, und sich so vom Individualverkehr abzuwenden \u2013 was heute in vielen Gro\u00dfst\u00e4dten von einigen gefordert wird. So brauchten viele Leute \u00fcberhaupt kein Auto und nat\u00fcrlich wurden diejenigen bevorzugt, die einen gr\u00f6\u00dferen Bedarf hatten. So konnte es vorkommen dass man l\u00e4nger auf ein Auto gewartet hat. Au\u00dferdem hatte die DDR auch noch besondere materielle Nachteile: Nur vier der 128 Hoch\u00f6fen des Deutschen Reiches standen auf dem Gebiet der DDR. Im Gegensatz zum industrialisierten Ruhrgebiet musste die DDR sich ihre Industrie erst aufbauen.<\/p>\n
In der DDR waren lange Zeit westliche Konsumg\u00fcter teilweise verboten. Man wollte dass die Menschen in der die Produkte aus dem eigenen Land bevorzugen, auch weil man gehofft hat, dass sie freiwillig auf ideologischer Basis auf G\u00fcter aus dem Westen verzichten. Sp\u00e4ter wurde jedoch eingesch\u00e4tzt, dass sich die Entwicklung des Sozialismus nicht losgel\u00f6st von den zeitgeschichtlichen Bedingungen betrachten l\u00e4sst und dass die Menschen demnach ein ganz normales Bed\u00fcrfnis nach den G\u00fctern aus dem Westen haben. Die sollten sie nun auch bekommen und so haben sich die Regelungen gelockert, man konnte nun auch Markenprodukte aus dem Westen kaufen (Jeans et cetera).<\/p>\n
Selbst in der kapitalistischen Gesellschaft wird schon eine Art von Planwirtschaft durchgef\u00fchrt: Gro\u00dfe Unternehmen produzieren nicht einfach nach Lust und Laune, sondern \u00fcberlegen sich ganz genau und viele Jahre im Voraus wovon sie wie viel f\u00fcr wen produzieren. Ob der Plan aufgegangen ist zeigt sich erst am Markt; bei Fehlplanung werden die \u00fcbersch\u00fcssigen Produkte (mitunter auch Essen) vernichtet um den Preis zu steigern. Es wird also gesellschaftlich geplant, aber eben privat angeeignet.<\/p>\n