antikapitalistischen B\u00fcndnisses<\/a>:<\/strong><\/p>\nAm 3. Oktober sollen in Stuttgart die offiziellen Feierlichkeiten zum sogenannten \u201eTag der Deutschen Einheit\u201c stattfinden. Unter dem Motto \u201eZusammen einzigartig\u201c werden eine halbe Million Besucher zu dem Spektakel erwartet. Mit Partymeile, B\u00fcrgerfest, Gottesdienst, Spiel- und Sportarena und staatsoffiziellem Festakt soll die aufw\u00e4ndige Inszenierung vor allem eines: Den kompromisslosen Siegeszug des deutschen Kapitals der letzten 23 Jahren in hellem Glanz pr\u00e4sentieren und als Wohltat f\u00fcr die gesamte Bev\u00f6lkerung verkaufen. Mit unerm\u00fcdlicher Hetze gegen die DDR als sozialistischen Staat, sollen gesellschaftliche Perspektiven jenseits des Kapitalismus zugleich diskreditiert und als \u201eewig gestrig\u201c abgestempelt werden. Im Spotlight der gro\u00dfen Show stehen reaktion\u00e4re Impulsgeber\u00a0 wie Bundespr\u00e4sident Gauck, der nicht nur den Rassismus eines Thilo Sarrazin f\u00fcr mutig befindet und den deutschen Kriegseinsatz in Afghanistan gerne fortsetzen m\u00f6chte, sondern auch das Hartz4-Armutpaket als Muntermacher w\u00fcrdigt.<\/p>\n
Was die Einverleibung der DDR und die 1990 angesto\u00dfene Entwicklungen f\u00fcr den gr\u00f6\u00dften Teil der Bev\u00f6lkerung innerhalb der neugezogenen Grenzen der BRD tats\u00e4chlich bedeuteten, ist alles andere als ein Grund zu feiern. Massenarbeitslosigkeit, Armut, weitreichender staatlicher Sozialabbau, sinkende Reall\u00f6hne und prek\u00e4re Arbeitsverh\u00e4ltnisse. Das sind die Einschnitte, die f\u00fcr die kapitalistischen Interessen am \u201eStandort Deutschland\u201c in den letzten Jahren in Kauf genommen werden sollten. Die Beteiligung der Bundeswehr an Kriegseins\u00e4tzen auf dem gesamten Globus zur Sicherung von Einflusssph\u00e4ren, Ressourcen und Absatzm\u00e4rkten geh\u00f6rt ebenso zum \u201eDeutschland-Komplettpaket\u201c, wie eine passende ideologische Unterf\u00fctterung der kapitalistischen Mobilmachung: Schwarz-Rot-Goldener Einheitstaumel ist wieder voll im Trend und soll nicht nur bei Fu\u00dfballspielen und an Feiertagen f\u00fcr ein nationales Gemeinschaftsgef\u00fchl sorgen, dass weder Ausgebeutete noch Ausbeuter kennt und alle scheinbar an einem Strang ziehen l\u00e4sst. Diejenigen, die nicht in dieses nationalistische Konzept passen, wie \u201cunerw\u00fcnschte\u201d MigrantInnen, oder sozial Benachteiligte, haben dabei das Nachsehen. Rassistische und sozialdarwinistische Stimmungsmache und Gewalt, haben in den letzten 20 Jahren in Pogromen und Morden immer wieder traurige H\u00f6hepunkte erlebt.<\/p>\n
Was ist Anfang der 90er Jahre also passiert? Mit dem Niedergang der DDR und den sozialistischen Staaten um die Sowjetunion, ist die gro\u00dfe Systemkonkurrenz der westlichen kapitalistischen Staaten gefallen. Damit ist auch die hohe Messlatte verschwunden, die sozialistische Staaten wie die DDR in Sachen Sozialpolitik im Weltma\u00dfstab gesetzt haben. Durch verstaatlichte Ressourcen und M\u00e4rkte, sowie hohe Standards der sozialen Sicherung haben sie den globalen kapitalistischen Verwertungsdrang in einem gewissen Rahmen gehalten und das westliche Kapital zu Zugest\u00e4ndnissen an die lohnabh\u00e4ngige Bev\u00f6lkerung gezwungen. Der Weg f\u00fcr K\u00fcrzungsorgien und den R\u00fcckbau von erk\u00e4mpften Rechten der Lohnabh\u00e4ngigen in der BRD, wurde durch den sozialistischen Zusammenbruch wieder freiger\u00e4umt. Die Produktionsmittel der DDR gingen derweil entweder zu Ramschpreisen in kapitalistische H\u00e4nde \u00fcber, oder wurden schlichtweg brachgelegt, um westlichen Kapitalfraktionen keine neue Konkurrenz zu schaffen. F\u00fcr die Lohnabh\u00e4ngigen blieb eine zerst\u00f6rte wirtschaftliche Infrastruktur und soziale Perspektivlosigkeit zur\u00fcck. Die neue Gr\u00f6\u00dfe und das erh\u00f6hte wirtschaftliche Potenzial der neuen BRD brachten Gro\u00dfmachtbestrebungen der Herrschenden mit sich, die gerade heute in der autorit\u00e4ren deutschen Europapolitik wieder offen zu Tage treten.<\/p>\n
Auch heute noch ist die DDR den Herrschenden ein Dorn im Auge. Anstatt einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Fehlern des Staates, werden Vergleiche zum menschenverachtenden deutschen Faschismus gezogen und Probleme wie staatliche Repression, einseitige Beteiligungsm\u00f6glichkeiten und Privilegien f\u00fcr die Oberschicht, die in kapitalistischen Staaten noch wesentlich ausgepr\u00e4gter sind, gro\u00df skandalisiert. Dass hier mit zweierlei Ma\u00df gemessen wird, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass Errungenschaften des sozialistisches Staates, wie die allgemeine Sicherung vor Armut, das Bildungssystem ohne strukturelle Benachteiligungen, oder die weitreichende Gleichberechtigung von Frauen, in der \u00f6ffentlichen Auseinandersetzung zugleich konsequent ausgeblendet werden.<\/p>\n
Wir werden am 3. Oktober auf die Stra\u00dfe gehen, um gegen die Glorifizierung des kapitalistischen Vormarsches in allen Bereichen der Gesellschaft zu protestieren. Die nationalistische Proklamierung von \u201eEinheit\u201c und \u201eZusammenhalt\u201c kann einzig und allein denen nutzen, die von den immer schlechteren Lebens- und Arbeitsbedingungen der lohnabh\u00e4ngigen Masse der Bev\u00f6lkerung profitieren. Ob die vermeintliche Zusammengeh\u00f6rigkeit in rassistischer Manier durch Abgrenzung und Diffamierung von Anderen, oder ganz modern als \u201emultikulturelles Teamwork\u201c f\u00fcr den deutschen Standort, pr\u00e4sentiert wird, spielt letztendlich keine Rolle \u2013 wir lassen uns davon nicht t\u00e4uschen! Im Kampf um eine solidarische und gerechte Gesellschaft lassen wir uns weder entlang unserer Herkunft und Kultur spalten, noch vergessen wir den Unterschied zwischen der profitablen Aneignung und dem erzwungenem Verkauf von Arbeitskraft. Unsere eigentlichen Gemeinsamkeiten kann kein Nationalstaat pr\u00e4sentieren. Sie stecken vielmehr in dem Interesse, eine befreite Gesellschaft aufzubauen. Eine Gesellschaft, in der wir gemeinsam und ausgehend von den vorhandenen M\u00f6glichkeiten und Bed\u00fcrfnissen der Menschen, \u00fcber die Produktion und Verteilung von G\u00fctern und den Aufbau des sozialen Gef\u00fcges entscheiden.<\/p>\n
Mit einer lautstarken antikapitalistischen Demonstration und kreativen St\u00f6raktionen w\u00e4hrend den Feierlichkeiten zum 3. Oktober werden wir deutlich machen, dass wir die unaufhaltsam anwachsenden Missst\u00e4nde in der Gesellschaft nicht einfach hinnehmen. Daran \u00e4ndern auch inszenierte Jubelorgien nichts.<\/p>\n
Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte!
\nF\u00fcr eine antikapitalistische Perspektive!<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"Demo Gegen die Einheitsfeierlichkeiten am 3. Oktober in Stuttgart Die Demonstration gegen die Einheitsfeierlichkeiten am 3. Oktober soll um 14:00 Uhr an der Lautenschlagerstra\u00dfe in der N\u00e4he des Stuttgarter Hauptbahnhofes […]<\/p>\n","protected":false},"author":70,"featured_media":188,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[22],"tags":[],"yoast_head":"\n
[Stg] 3. Oktober: Ihre Einheit hei\u00dft Krieg, Krise, Armut! - SDAJ Baden-W\u00fcrttemberg<\/title>\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n