<\/a>Ein weiteres Mal hat der Staat keine Kosten und M\u00fchen gescheut, um dem Aufmarsch einer Handvoll aus der ganzen Region zusammengetrommelter Neonazis die Stra\u00dfe frei zu Pr\u00fcgeln. Die Demoroute wurde gro\u00dfr\u00e4umig abgesperrt um jeden wahrnehmbaren Protest gegen die rassistische und menschenverachtende Propaganda der Rechten von diesen fern zu halten. Auf die 150 angereisten Neonazis kamen etwa 2000 antifaschistische Gegendemonstrant_innen verschiedener politischer Spektren \u2013 und etwa genau so viele Polizeibeamte, um den Protest in Schach zu halten. Mehrere Polizeihelikopter waren den ganzen Tag \u00fcber am Himmel zu sehen, Pferdestaffeln, Polizeihunde und \u00e4u\u00dferst aggressiv vorgehende BFE-Einheiten wurden eingesetzt.<\/p>\nDie Bilanz des Tages sieht entsprechend aus. Die aus T\u00fcbingen und Stuttgart anreisenden Antifaschist_innen wurden schon auf der Zugfahrt von Polizisten bedroht, schikaniert und behindert. In G\u00f6ppingen selbst wurden die Anreisenden schon auf dem Bahnsteig von BFE Einheiten in Empfang genommen und mit massiver Gewalt, Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz am Verlassen des Bahnhofs gehindert. Das in der engen Bahnhofsunterf\u00fchrung und auf dem Treppenaufgang gezielt von der Polizei provozierte Gerangel wurde promt als Vorwand benutzt, um die ganze Gruppe direkt am Bahnhof einzukesseln und am Erreichen der angemeldeten Kundgebung zu hindern, angeblich \u201ezu ihrer eigenen Sicherheit\u201c und um \u201edie Gewaltt\u00e4ter dingfest zu machen\u201c. Dass die Gewalt aber einzig von der Polizei ausging h\u00e4tte kaum offensichtlicher sein k\u00f6nnen. Schon nach den ersten Minuten mussten noch im Kessel Genoss_innen wegen Platzwunden am Kopf bzw. Reizgaseinwirkung verarztet werden. Erst nach \u00fcber zwei Stunden konnten die letzten Demonstrant_innen endlich den Kessel verlassen. Im Verlauf des Tages kam es allerdings immer wieder zu \u00e4hnlichen Situationen. Nicht nur wurden Antifaschist_innen systematisch daran gehindert, ihr Recht auf Versammlungsfreiheit wahrzunehmen, auch die Pressefreiheit wurde \u00fcberall in der Stadt massiv eingeschr\u00e4nkt. Nach aktuellem Kenntnisstand gab es auf Seite der Protestierenden 140 Festnahmen, w\u00e4hrend kein einziger Neonazi von der Polizei belangt wurde. Nach Angaben der Demosanit\u00e4ter wurden mindestens 100 Gegendemonstrant_innen verletzt, einige davon schwer. Der Tag war f\u00fcr uns sicher kein Erfolg auf der ganzen Linie, aber trotz der Polizei\u00fcbermacht war er auch keine totale Niederlage. Die Teilnehmerzahl der Neonazidemo blieb weit hinter den Erwartungen der Faschisten zur\u00fcck. Anstatt der gro\u00dfspurig angek\u00fcndigten 400 kamen nur etwa 150 Leute. Au\u00dferdem konnten die Demo erst mit massiver Versp\u00e4tung und auf verk\u00fcrzter Route stattfinden.<\/p>\n
Das Vorgehen der Polizei in G\u00f6ppingen war kein Einzelfall. Vielmehr reihen sich die Ereignisse vom 6. Oktober nahtlos in eine mittlerweile stattliche Traditionslinie ein. Ein fast identisches Bild bot sich z.B. am 1. Mai 2009 in Ulm sowie 2011 in Heilbronn. Wo immer die Nazis in Baden-W\u00fcrttemberg marschieren, tut die Obrigkeit alles, um ihnen das zu erm\u00f6glichen und jeden Protest in einem \u00fcberm\u00e4chtigen Polizeiaufgebot zu ersticken. Und dabei werden ohne mit der Wimper zu zucken zahlreiche Verletzte sowie tiefe Eingriffe in das Recht auf Versammlungsfreiheit in Kauf genommen.<\/p>\n
In einem Punkt aber k\u00f6nnen sich die Herrschenden sicher sein: je gr\u00f6\u00dfer das Arsenal, das sie gegen uns in Stellung bringen, je r\u00fccksichtsloser die Gewalt, mit der sie uns begegnen, desto entschlossener und breiter wird unser Widerstand werden, desto mehr Menschen werden sich auf unsere Seite stellen!<\/p>\n
Nazifreie Zonen schaffen! Gemeinsam gegen Rassismus und Faschismus!<\/strong><\/p>\nAlerta Antifascista!<\/strong>\t\t<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"G\u00f6ppingen, 6. Oktober: „Sie haben ihnen Rosen auf den Weg gestreut!“ Am 6. Oktober in G\u00f6ppingen haben die Gerichte, Beh\u00f6rden und Repressionsorgane in unserem Land ein weiteres Mal eindr\u00fccklich bewiesen, […]<\/p>\n","protected":false},"author":70,"featured_media":1434,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[1],"tags":[34,46],"yoast_head":"\n
"Rosen auf den Weg gestreut!" - SDAJ Baden-W\u00fcrttemberg<\/title>\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n