Im Folgenden dokumentieren wir den Aufruf des gewerkschaftlichen B\u00fcndnisses, das wir aktiv unterst\u00fctzen:<\/p>\n
Politischer Streik h\u00e4tte Hitler gest\u00fcrzt und den Krieg verhindert!<\/b><\/p>\n
\u201cHeraus zum Massenstreik!\u201d Unter dieser Losung zogen am 31. Januar 1933 achthundert Demonstrantinnen und Demonstranten durch M\u00f6ssingen. Soeben war die Macht im Staat an Hitler \u00fcbertragen worden. Diesen Verbrecher zu st\u00fcrzen, war ihr Ziel. Darum folgten sie dem Streikaufruf der damaligen Kommunistischen Partei, auch M\u00e4nner und Frauen aus der Sozialdemokratie. Viele waren in der Gewerkschaft. So fr\u00fch und so einhellig wie in M\u00f6ssingen regte sich nirgendwo im Land der Protest gegen die Nazidiktatur.<\/p>\n
Schon beim Kapp-Putsch 1920 hatten die Arbeiterinnen und Arbeiter erfolgreich mit einem Generalstreik die Republik gerettet, die den rechten Putschisten nicht passte. W\u00e4re dieses Mittel des zivilen Ungehorsams 1933 \u00fcberall von einer einheitlich handelnden Bewegung eingesetzt worden, so wie in M\u00f6ssingen, w\u00e4re die deutsche Geschichte anders verlaufen. Der Welt w\u00e4re viel erspart geblieben.<\/p>\n
Zum 80. Jahrestag wollen wir am 2. Februar 2013 an diese mutigen M\u00f6ssingerinnen und M\u00f6ssinger erinnern. Sie riskierten viel und wussten das. \u00dcber einhundert Menschen aus M\u00f6ssingen, Nehren, Talheim, Belsen, Bodelshausen und anderen Nachbarorten standen danach vor Gericht \u2013 wegen \u201cHochverrat\u201d und \u201cLandfriedensbruch\u201d. Ohne gro\u00dfe Worte zeigten sie in jener Zeit mehr politische Weitsicht als viele andere. Sie praktizierten Solidarit\u00e4t und Verst\u00e4ndnis f\u00fcreinander. Sie lie\u00dfen sich nicht gegeneinander ausspielen. An ihnen prallte auch die rassistische Hetze der Nazis ab. Und sie wussten: Hitler bedeutet Krieg!<\/p>\n
Daran wollen wir ankn\u00fcpfen. Unsere heutige Gesellschaft ist viel bunter als damals, und das ist gut so. Was wir nicht brauchen, sind Neonazis und ihre Aufm\u00e4rsche. Sie terrorisieren MigrantInnen und Fl\u00fcchtlinge. Sie sehen sich best\u00e4rkt durch eine Politik, die behauptet, das Boot sei \u201cvoll\u201d und Muslime gef\u00e4hrlich. Setzen wir also ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus! Faschismus ist keine politische Meinung, sondern ein Verbrechen, das schon einmal die ganze Welt ins Elend gest\u00fcrzt hat. Die NPD geh\u00f6rt also aufgel\u00f6st und verboten. Und es muss dabei bleiben, was nach 1945 galt: \u201cVon deutschem Boden darf nie mehr Krieg ausgehen.\u201d<\/p>\n
\u201cHeraus zum Massenstreik!\u201d<\/b><\/p>\n
\u201cIllegal\u201d w\u00e4re die damalige Aktion in M\u00f6ssingen auch heute. Seit den 1950er Jahren gelten politische Streiks als rechtswidrig. Nur bei Tarifauseinandersetzungen und mit komplizierten Einschr\u00e4nkungen sind Streiks \u201cerlaubt\u201d. Andernfalls drohen riesige Schadenersatzforderungen der Unternehmer wegen \u201cProduktionseinbu\u00dfen\u201d \u2013 oder anders ausgedr\u00fcckt: wegen Einschr\u00e4nkung des Profits. Seit Einf\u00fchrung der \u201eHartz\u201c-Gesetze ist die Arbeitswelt noch unsicherer geworden. F\u00fcr befristet oder geringf\u00fcgig Besch\u00e4ftigte, LeiharbeiterInnen u.a. bedeutet selbst die Wahrnehmung dieser eingeschr\u00e4nkten Streikrechte ein existenzbedrohendes Risiko. Die alte gewerkschaftliche Forderung nach einer Demokratisierung der Wirtschaft ist aktueller denn je! \u00d6konomische \u00c4ngste der B\u00fcrgerInnen befeuern den Hass auf Menschen, die in irgendeiner Weise von der Norm abweichen, die von PopulistInnen definiert wird.<\/p>\n
Wer gegen diesen Hass oder auch f\u00fcr den Frieden auf die Stra\u00dfe geht \u2013 sogar am 1.Mai, um einen Nazi-Aufmarsch zu verhindern \u2013 riskiert, \u201ceingekesselt\u201d oder wegen Versto\u00dfes gegen das Versammlungsgesetz belangt zu werden. Nicht nur die Gewerkschaftsbewegung \u2013 alle demokratischen Bewegungen brauchen das Versammlungs-, Demonstrations- und Streikrecht wie die Luft zum Atmen. Wie sonst sollen sie gegen die wirtschaftlich M\u00e4chtigen etwas durchsetzen? Mit den Einschr\u00e4nkungen, mit dem Abbau dieser Grundrechte muss Schluss sein.<\/p>\n
T\u00e4glich neue Skandale belegen die undurchsichtige Verstrickung der Geheimdienste und Sicherheitsbeh\u00f6rden mit der Neonaziszene. Demokratische Transparenz zu schaffen, w\u00e4re das Mindeste. Das Geld f\u00fcr den nutzlosen \u201cVerfassungsschutz\u201d w\u00e4re in der Bildung viel besser aufgehoben.<\/p>\n
Millionenfach wurde die Menschenw\u00fcrde in den Jahren der Nazidiktatur mit F\u00fc\u00dfen getreten. Auch f\u00fcr die W\u00fcrde jedes Menschen gingen die 800 M\u00f6ssingerinnen und M\u00f6ssinger am 31. Januar 1933 auf die Stra\u00dfe. F\u00fcr sie gab es eine Alternative zu Hitler. Erinnern wir uns daran, wenn uns heute gesagt wird, es gebe keine Alternative zu den Zw\u00e4ngen einer globalen Marktwirtschaft.<\/p>\n
Emp\u00f6rt euch! F\u00fcr ein uneingeschr\u00e4nktes Versammlungs- und Streikrecht!<\/strong><\/p>\nF\u00fcr eine Demokratisierung der Wirtschaft!<\/strong><\/p>\nNie wieder Faschismus und Krieg!<\/strong><\/p>\nAuf nach M\u00f6ssingen \u2013 am 2. Februar 2013!<\/strong><\/p>\nVeranstalter: \nDGB Kreisverband Reutlingen, DGB Arbeitskreis T\u00fcbingen, IG Metall Reutlingen-T\u00fcbingen, ver.di Bezirk Fils-Neckar-Alb, GEW Reutlingen\/T\u00fcbingen, VVN \u2013 Bund der Antifaschisten Baden-W\u00fcrttemberg, VVN \u2013 Bund der Antifaschisten T\u00fcbingen-M\u00f6ssingen<\/p><\/blockquote>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Der 80. Jahrestag des M\u00f6ssinger Generalstreiks r\u00fcckt immer n\u00e4her, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – kommt zahlreich mit uns zur Demo in M\u00f6ssingen! Setzen wir ein deutliches Zeichen gegen Faschismus […]<\/p>\n","protected":false},"author":70,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[1],"tags":[34,46],"yoast_head":"\n
2. Feburar 2013: Kommt zur Demonstration in M\u00f6ssingen! - SDAJ Baden-W\u00fcrttemberg<\/title>\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n