Im vergangenen Sommer haben wir als SDAJ T\u00fcbingen gemeinsam mit anderen Gruppen, darunter die Interventionistische Linke und die Falken, ein B\u00fcndnis gegen Wohnungsnot ins Leben gerufen. Als erste \u00f6ffentlichkeitswirksame Aktion planten wir eine Demo zu Beginn des Wintersemesters, wenn wieder Hunderte neue Studierende eine Wohnung suchen. T\u00fcbingen ist, was die Mieten betrifft, die viertteuerste Stadt Deutschlands. Tausende Studierende und Azubis suchen jedes Jahr h\u00e4nderingend eine Unterkunft. Das Studentenwerk ruft schon mal per Rundmail dazu auf, leere Sofas f\u00fcr Erstsemester zur Verf\u00fcgung zu stellen. Viele akzeptieren irgendwann notgedrungen ein v\u00f6llig \u00fcberteuertes Zimmer oder suchen eine Bleibe in einem Nachbardorf.<\/p>\n
Rund 200 Leute gingen schlie\u00dflich am 23. Oktober auf die Stra\u00dfe \u2013 gegen Wohnungsnot und hohe Mieten, f\u00fcr eine soziale Wohnungspolitik. Lautstark zogen die \u00fcberwiegend jungen DemonstrantInnen durch die Stadt. \u201eKeine Rendite mit der Miete\u201c lautete eine der Parolen. Wir waren mit etwa zehn GenossInnen und nochmal so vielen Sympathisanten dabei. Gut wahrnehmbar \u2013 auch in der Lokalpresse \u2013 waren die schicken Schilder, die wir gebastelt hatten: \u201eMiet-Haie zu Fischst\u00e4bchen\u201c war auf einem zu lesen, \u201eL\u00f6hne rauf, Mieten runter\u201c auf einem anderen.<\/p>\n
Nach der Demo beteiligten sich Dutzende an einem \u201eWohn-Out\u201c: Einige Leute hatten Zelte und Sofas mitgebracht, aus denen sie ein Protestcamp auf der Neckarinsel errichteten. Bei Lagerfeuer, Vok\u00fc, Tee und Bier feierten und diskutierten die Leute. Wer wollte, konnte an unserem \u201eGl\u00fccksrad\u201c drehen. Dort gab es tolle Sachen zu gewinnen, zum \uf042<\/span>eispiel ein Feldbett in einer Fl\u00fcchtlingsunterkunft \u2013 und den Rat: \u201ewarme Klamotten nicht vergessen!\u201c<\/p>\n Was sich in T\u00fcbingen besonders drastisch zeigt, ist allerdings \u00fcberall ein Problem: Die Mieten steigen, attraktive Wohnlagen sind fast unbezahlbar, sozialer Wohnungsbau wird seit Jahren zur\u00fcckgefahren. Bezahlbaren Wohnraum m\u00fcssen wir also erk\u00e4mpfen. Klar ist aber auch: Die Wohnungsfrage kann im Kapitalismus nicht gel\u00f6st werden, sondern erst im Sozialismus, wenn Wohnraum keine Ware mehr ist.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Im vergangenen Sommer haben wir als SDAJ T\u00fcbingen gemeinsam mit anderen Gruppen, darunter die Interventionistische Linke und die Falken, ein B\u00fcndnis gegen Wohnungsnot ins Leben gerufen. Als erste \u00f6ffentlichkeitswirksame Aktion […]<\/p>\n","protected":false},"author":70,"featured_media":986,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[22],"tags":[46,52],"yoast_head":"\n