{"id":354,"date":"2014-05-10T19:12:51","date_gmt":"2014-05-10T17:12:51","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/bloglv-bawue\/?p=354"},"modified":"2014-05-10T19:12:51","modified_gmt":"2014-05-10T17:12:51","slug":"fr-aktionsbericht-kundgebung-zum-8-mai","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bawue.sdaj.org\/2014\/05\/10\/fr-aktionsbericht-kundgebung-zum-8-mai\/","title":{"rendered":"[Fr] Aktionsbericht \/\/ Kundgebung zum 8. Mai"},"content":{"rendered":"
<\/a>Zur Erinnerung an den Tag der Befreiung, den 8. Mai 1945 hat die SDAJ Freibur<\/a>g<\/strong> gestern am Platz der altern Synagoge mit vielen AntifaschistInnen aus Freiburg eine Kundgebung abgehalten und Flyer verteilt. In Gedenken an die Opfer des deutschen Faschismus wurde eine Schweigeminute einberufen und rote Nelken niedergelegt.<\/span><\/span><\/p>\n Im Folgenden hier unserer Redebeitrag f\u00fcr diejenigen, die nicht mit uns dort sein konnten:<\/strong><\/p>\n Am 08. Mai 1945 \u2013 heute vor genau 69 Jahren \u2013 wurde der Hitler-Faschismus besiegt und dem gr\u00f6\u00dften Verbrechen der Menschheitsgeschichte durch die Alliierten ein Ende gesetzt. Die Eroberung Berlins durch die Rote Armee zwang die Nazis zur bedingungslosen Kapitulation. Aber von \u201eKapitulation\u201c sprechen nur jene, f\u00fcr die dieser Tag eine Niederlage war \u2013 wir wollen heute den Tag der Befreiung feiern! Zur Erinnerung an den Tag der Befreiung, den 8. Mai 1945 hat die SDAJ Freiburg gestern am Platz der altern Synagoge mit vielen AntifaschistInnen aus Freiburg eine Kundgebung abgehalten und […]<\/p>\n","protected":false},"author":70,"featured_media":355,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[21],"tags":[],"yoast_head":"\n
\nWir feiern diesen Tag als Sieg de V\u00f6lker \u00fcber den Nazi-Faschismus, als Befreiung von der sch\u00e4ndlichsten Rolle, die Deutschland je gespielt hat.
\nZw\u00f6lf Jahre lang haben die Faschisten Europa mit ihrem Terror \u00fcberzogen und immer tiefer in den Krieg getrieben. Eine bis dahin unvorstellbare Aggression wurde nach au\u00dfen vom Zaun gebrochen: der \u00dcberfall auf die Nachbarl\u00e4nder im Westen wie im Osten, der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und damit die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Profiteur war die deutsche Industrie, die an Aufr\u00fcstung, Krieg und Zwangsarbeitern verdiente.
\nInnerhalb des Deutschen Reiches und in den besetzten Gebieten wurde ein beispielloses Gewalt- und Ausrottungsprogramm durchgesetzt: die industrielle Vernichtung der J\u00fcdinnen und Juden, Hunderttausender Sinti und Roma, Homosexueller und Menschen mit Behinderung, die massenhafte Ermordung von Millionen sowjetischer Kriegsgefangener sowie die Zerschlagung der Arbeiterbewegung und die fast vollst\u00e4ndige Liquidierung jeder politischen Opposition. KommunistInnen wurden eingesperrt, gefoltert, ermordet, weil sie f\u00fcr konsequenten Widerstand gegen Faschismus und Kapitalismus standen.
\nAls junge Kommunist_innen und Antifaschist_innen betrachten wir es als unsere Aufgabe und unsere Pflicht, heute nicht nur an die zahllosen Opfer des Faschismus zu erinnern, sondern auch an jene Menschen, die alles aufs Spiel gesetzt und aktiv f\u00fcr die Befreiung gek\u00e4mpft haben. Die internationalen Freiwilligen im spanischen B\u00fcrgerkrieg, die K\u00e4mpfer_innen der Roten Armee und der Alliierten, die Frauen und M\u00e4nner im Widerstand und in den vielen Partisaneneinheiten \u00fcberall in Europa \u2013 ihnen gelten heute unser Dank und unser Andenken!
\nDer 8. Mai 1945 war der Tag, an dem diese H\u00f6lle der Konzentrationslager, der Mordanstalten, der institutionalisiertes Menschenfeindlichkeit ein Ende gesetzt wurde und die Verbliebenen das Unglaubliche \u00fcberlebt hatten. Die \u00fcberfallenen Nationen konnten aufatmen.
\nNach dem diesem Tag gab es zwei Losungen, an denen die Zukunft Deutschlands gemessen werden sollte: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
\nDieser Tag ist f\u00fcr uns auch heute ein Tag der Mahnung, denn \u201eder Scho\u00df ist fruchtbar noch, aus dem das kroch\u201c, wie Brecht 1955 warnte.
\nIn der BRD dauerte es nach dem Krieg nicht lange bis viele Nazis wieder f\u00fchrende Posten in Politik, Wirtschaft und Verwaltung \u00fcbernehmen konnten. Viele T\u00e4ter blieben unbestraft. Gleichzeitig wurden Antifaschist_innen, darunter zahlreiche K\u00e4mpfer_innen des kommunistischen Widerstands, bald wieder verfolgt und eingesperrt.
\nDie heutige Realit\u00e4t ist davon Kontinuit\u00e4t:
\n– Die Versammlungsfreiheit von Nazis wird mit brutaler Polizeigewalt durchgesetzt, w\u00e4hrend AntifaschistInnen kriminalisiert werden. Deutsche Beh\u00f6rden decken und unterst\u00fctzen mordende Nazibanden wie den NSU.
\n– Krisenbedingte Unsicherheit ist N\u00e4hrboden f\u00fcr die Zunahme von rassi-stischen und antisemitischem Gedankengut im Alltag. MigrantInnen, Arbeitslose oder das personifizierte j\u00fcdische Finanzkapital m\u00fcssen als S\u00fcndenb\u00f6cke herhalten, werden als Krisenversacher und Sozialschmarotzer bezeichnet und in Fl\u00fcchtlingsheimen t\u00e4tlich angegriffen.
\n– Seit 1999 nimmt Deutschland wieder an Angriffskriegen teil, ist mit seinen Truppen rund um die Welt pr\u00e4sent und baut die Bundeswehr in eine Angriffsarmee um.
\n– Um seine Einflussph\u00e4ren zu sichern, wird in der Ukraine die Unterst\u00fct-zung von offen faschistischen Kr\u00e4ften forciert.
\nWir sehen, die Bourgeoisie kehrt wieder dahin zur\u00fcck, den Faschismus als Instrument im Klassenkampf zur Spaltung der Arbeiterklasse zu dulden. Faschismus ist die offenste und brutalste Form des Kapitalismus; er dient dazu, die fortschrittlichen Kr\u00e4fte zu spalten und gewaltsam zu bek\u00e4mpfen, w\u00e4hrend sich die Bourgeoisie mehrheitlich weiter mit einem demokratischen Schafsfell bedecken kann.
\nDem gilt es sich zu widersetzen und deutlich zu machen, dass von diesem Land nie wieder Krieg entstehen darf, dass deutsche Profitinteres-sen nicht noch einmal die Welt in Schutt und Asche versetzen d\u00fcrfen, dass die faschistische Ideologie nicht noch einmal in die K\u00f6pfe dringt.
\nDaher ist unsere Losung als Antifaschistinnen auch knapp 70 Jahre nach dem 08. Mai 1945, den Faschismus mitsamt seiner Wurzeln auszurei\u00dfen.
\nNie wieder Fachismus, nie wieder Krieg!<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"