<\/a><\/p>\n\u00a0Gr\u00fcndung & Struktur<\/h4>\n Gegr\u00fcndet wurde die PAME im Jahr 1999, nachdem auf einer Konferenz hunderte GewerkschafterInnen zusammentrafen, die \u00e4hnliche Erfahrungen gemacht hatten: In zahllosen Gewerkschaften und Betrieben, privaten wie \u00f6ffentlichen, gab es ein verbreitetes Bed\u00fcrfnis der KollegInnen nach Ver\u00e4nderung in den Gewerkschaften, nach einem Bruch mit der Ideologie der Sozialpartnerschaft und Anpassung an die Bed\u00fcrfnisse des Kapitals. So entstand innerhalb der bestehenden Gewerkschaften eine gemeinsame Front mit der Abk\u00fcrzung PAME. PAME hei\u00dft ausgeschrieben etwa \u201eK\u00e4mpferische Front aller Arbeiter\u201c, als Wort bedeutet \u201epame\u201c \u201egehen wir!\u201c oder \u201ebrechen wir auf!\u201c. \nDie Gewerkschaften in Griechenland sind auf drei Ebenen organisiert: erstens lokal, auf Branchen- und Betriebsebene. Zweitens regional in Branchenf\u00f6derationen oder sogenannten Arbeiterzentren, in denen die lokalen Gliederungen aller Gewerkschaften zusammengeschlossen sind und die Infrastruktur und Dienstleistungen bereitstellen. Drittens gibt es die gesamtgriechischen Dachverb\u00e4nden ADEDY und GSEE. Die F\u00fchrungen beider Dachverb\u00e4nde, ebenso wie viele der lokalen und regionalen Gliederungen sind auf Zusammenarbeit mit dem Kapital ausgerichtet, dominiert werden sie von den b\u00fcrgerlichen Parteien. In Griechenland hat jede Partei ihre Vertretung in den Gewerkschaften, als Transmissionsriemen der Parteipolitik im Betrieb. Nur die KKE lehnt dieses Prinzip ab: So ist die PAME nicht einfach ein Anh\u00e4ngsel der Partei, sondern eine eigenst\u00e4ndige Bewegung mit eigenen Ortsgruppen, gew\u00e4hlten Repr\u00e4sentationsstrukturen, eigenen R\u00e4umlichkeiten usw. Sie richtet sich nicht nur an Mitglieder oder SympathisantInnen der KKE, sondern an alle Besch\u00e4ftigten, unabh\u00e4ngig von ihrer politischen Ausrichtung. Einzige Voraussetzung: Man muss bereit sein, konsequent, und das bedeutet eben auch gegen die Konzerne, die Regierung und die EU f\u00fcr die eigenen Interessen zu k\u00e4mpfen. \nDie PAME ist also keine kommunistische Richtungsgewerkschaft, in der nur KommunistInnen aktiv w\u00e4ren. Sie ist \u00fcberhaupt keine eigenst\u00e4ndige Gewerkschaft, die neben den anderen Gewerkschaften steht. Sie ist eine antimonopolistische, antiimperialistische, antikapitalistische Gewerkschaftsfront.<\/p>\n
Siege & Niederlagen<\/h4>\n Die heftigsten K\u00e4mpfe der letzten Jahre f\u00fchrte die PAME 2010 und 2011, in der ersten Phase der Sparpolitik. Damals hat die PAME riesige Mobilisierungen mit vielen Zehntausenden TeilnehmerInnen organisiert. Mit dem Aufstieg der SYRIZA seit 2012 verlor die Arbeiterbewegung tendenziell an Kraft, da sie nicht gegen die von der sozialdemokratischen SYRIZA verbreiteten Illusionen immun war. Die PAME blieb aber weiterhin aktiv an allen Arbeitspl\u00e4tzen, kl\u00e4rte die Menschen auf und mobilisierte zu zahllosen Protestaktionen und Streiks. Besondere Aufmerksamkeit erregte der von der PAME gef\u00fchrte Stahlarbeiterstreik bei Aspropyrgos 2011\/2012, der trotz Repression und Einsch\u00fcchterung neun Monate andauerte und eine internationale Solidarit\u00e4tswelle ausl\u00f6ste. Das jahrelange Engagement zahlte sich aus: Bei den Gewerkschaftswahlen 2013 gewannen die klassenorientierten Kr\u00e4fte \u00fcberall dazu und wurden in einigen Gewerkschaften (Arbeiterzentrum Pir\u00e4us, F\u00f6deration der Bauarbeiter, Arbeiterf\u00f6deration der Nahrungs- und Getr\u00e4nkeindustrie) zur st\u00e4rksten Kraft. Die Kr\u00e4fte der SYRIZA lagen dagegen weit darunter, obwohl bei den Parlamentswahlen 2012 die SYRIZA enorm an Stimmen gewann, w\u00e4hrend die KKE Einbu\u00dfen hinnehmen musste.<\/p>\n
k\u00e4mpferisch & internationalistisch<\/h4>\n Die PAME ist jedoch gleichzeitig eine Gewerkschaftsfront, die ein weitaus breiteres Spektrum an Aktivit\u00e4ten abdeckt als den \u00f6konomischen Klassenkampf im Betrieb. Sie organisiert regelm\u00e4\u00dfig Veranstaltungen zur Pflege der Kultur Griechenlands ebenso wie der Kultur, die die zahlreichen MigrantInnen aus ihren L\u00e4ndern mitbringen. Sie organisiert antirassistische Fu\u00dfballturniere, solidarische Blutspendenaktionen angesichts des zerst\u00f6rten Gesundheitswesens, antifaschistische Theaterauff\u00fchrungen, Solidarit\u00e4tsaktionen mit Streiks und politisch verfolgten KollegInnen auf der ganzen Welt. \nDabei hat sie es nicht leicht: Die aktuelle Regierung, die sich aus \u201eLinksradikalen\u201c (in Wirklichkeit Sozialdemokraten) und Rechtspopulisten zusammensetzt, hat am 20. Februar die Fortsetzung des gegen das Volk gerichteten Memorandums der EU und des IWF unterschrieben. Ihre Versprechen, wie die Wiederherstellung des Mindestlohns und Ma\u00dfnahmen zur Linderung der extremen Armut h\u00e4ngen seitdem in der Luft und sind de facto abh\u00e4ngig von der Zustimmung der Troika \u2013 also der Institution, die Lohnsenkungen und Sozialk\u00fcrzungen immer gefordert hatte. Nikos Papageorgiou von der Tourismusgewerkschaft der Region S\u00fcdattika bef\u00fcrchtet weiterhin das Schlimmste: \u201eDie Konzerne werden nicht zufrieden sein mit mehr oder weniger Ma\u00dfnahmen oder Memoranden, sie wollen die Sache zu Ende bringen\u201c, sagt er in einem Radiointerview. \nDie PAME setzt der Politik der massenhaften Verarmung und dem verbreiteten Rassismus den gemeinsamen Kampf der Arbeiterklasse, unabh\u00e4ngig von Herkunft, Hautfarbe und Pass entgegen. Die PAME nimmt die Klassensolidarit\u00e4t mit den migrantischen KollegInnen sehr ernst, sie unterh\u00e4lt ein eigenes Sekretariat zu diesem Thema, ebenso wie es Sekretariate f\u00fcr Frauen, die Jugend und die internationalen Beziehungen gibt. Neben kulturpolitischen Aktivit\u00e4ten gegen Rassismus und Faschismus setzt die PAME dabei vor allem auf die St\u00e4rkung der Klassensolidarit\u00e4t in der Produktion, am Arbeitsplatz.<\/p>\n
Thanassis, T\u00fcbingen<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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PAME in Griechenland: "Solidarit\u00e4t statt Verarmung!" - SDAJ Baden-W\u00fcrttemberg<\/title>\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n