{"id":982,"date":"2019-02-22T15:51:18","date_gmt":"2019-02-22T14:51:18","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj.org\/bloglv-bawue\/?p=982"},"modified":"2019-02-22T15:51:18","modified_gmt":"2019-02-22T14:51:18","slug":"umfrage-seewiesenschule","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bawue.sdaj.org\/2019\/02\/22\/umfrage-seewiesenschule\/","title":{"rendered":"Umfrage an der Seewiesenschule"},"content":{"rendered":"\n

Dieser Beitrag stammt von Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fclern der Seewiesenschule<\/em><\/p>\n\n\n\n

Am 23.01.2019 f\u00fchrten wir eine Umfrage an der Seewiesenschule durch an welcher sich 251 Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler der Stufen 5-10 beteiligten.<\/p>\n\n\n\n

Einflussnahme der Schulleitung auf die Umfrage<\/strong>
Kurz bevor die Umfrage von uns durchgef\u00fchrt werden konnte, wurden einzelne Personen von uns dazu gedr\u00e4ngt noch \u201ekurzfristig\u201c die Umfrage zu \u00e4ndern. Beispielsweise wurde verlangt, den Hinweis zum\u201c Offenen Sch\u00fclitreffen\u201c zu entfernen und bestimmte Fragen zu \u00e4ndern oder zu \u201eversch\u00f6nern\u201c. Mitgliedern wurde damit gedroht, dass wir die Umfrage nicht durchf\u00fchren d\u00fcrfen, wenn wir die \u00c4nderungen nicht sofort in die Tat umsetzen. Spontan sollte die Umfrage auch noch in DIN A5 gedruckt werden (die Begr\u00fcndung des Umweltschutzes im Kontext, dass an diesem Kopierer, an dem die Umfrage gedruckt wurde, jeden Tag hunderte Arbeitsbl\u00e4tter gedruckt wurden, da kaum B\u00fccher vorhanden sind, ist sehr widerspr\u00fcchlich und an den Haaren herbeigezogen) und da \u201ezuf\u00e4llig\u201c kein DIN A5 Papier da war, musste es von Hand geschnitten werden. Dementsprechend schlimm sahen die Umfragen aus, viele Mitsch\u00fclerInnen waren deswegen unzufrieden.<\/p>\n\n\n\n

Doch warum macht die Schulleitung das? <\/strong>
Die Seewiesenschule ist die erste Gemeinschaftsschule in Esslingen und somit eine Art \u201eVorzeigeprojekt\u201c. Gemeinschaftsschulen wurden in Baden-W\u00fcrttemberg erst im Jahr 2012 von den Gr\u00fcnen und der SPD eingef\u00fchrt und sind generell sehr umstritten, da passt schlechte Presse gar nicht. H\u00e4ufig werden diese neuen Gemeinschaftsschulen als die \u201eL\u00f6sung aller Probleme\u201c dargestellt. Das sie dies nicht sind, zeigt unter anderem unsere Umfrage und dies wiederum sollte vermutlich verhindert werden. Die Schule ist auf allen \u00f6ffentlichen sozialen Netzwerken vertreten und stellt sich als „die beste Schule Esslingens“ da. Andauernd werden auf Zwang oder auf \u201eFreiwilligkeit\u201c aus uns Sch\u00fclerInnen positive Aussagen herausgepresst, wenn mal die Presse oder sonstige \u00d6ffentlichkeit an der Schule ist. Auch wird alles versucht, durch die Schule und den \u201eSeewiesenweg\u201c (Unsere \u201eSchul-Philosophie\u201c) vereinnahmt zu werden. Beispielsweise wurde die Abschlussfeier der Hauptschulabg\u00e4ngerInnen letztes Jahr dazu benutzt, den Eltern zu erz\u00e4hlen, wie toll denn unsere Schule ist. Die abgehenden Sch\u00fclerInnen waren nicht sonderlich erfreut \u00fcber diese Worte. Sie haben die beschriebenen Wohltaten nie zu sp\u00fcren bekommen, sondern wurden im Abschluss komplett alleine gelassen und nicht bzw. unzureichend unterst\u00fctzt.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen unpolitisch sein“<\/strong>
Dass die Schulleitung mit \u201eden Gr\u00fcnen\u201c sympathisiert \u00e4u\u00dfert sich unter anderem dadurch, dass bereits Plakate der Partei zum Thema Gemeinschaftsschule im Schulgeb\u00e4ude aufhing. Da die Gr\u00fcnen sich im Wahlkampf auf die Gemeinschaftsschule st\u00fctzen, ist es nat\u00fcrlich klar, dass man um die Stimmen der Eltern und Lehrkr\u00e4fte \u00fcberall wirbt.
Umso erstaunlicher fanden wir es das wir in unserer Umfrage \u201epolitisch neutral\u201c bleiben mussten und der Name der Organisation, welche die Umfrage durchf\u00fchrte, auf der Umfrage nicht genannt werden durfte. Dies wurde damit begr\u00fcndet, dass wir linksextremistisch unterwandert werden und somit Eltern von der Schule potenziell abschrecken k\u00f6nnten.<\/p>\n\n\n\n

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Zum Original: https:\/\/www.facebook.com\/seewiesenschule\/posts\/1011985375625271<\/figcaption>\n<\/figure>\n\n\n\n

Das Problem hei\u00dft Kapitalismus!<\/strong>
Unser Interesse ist es, allen Menschen eine freie und gleiche Bildung zu erm\u00f6glichen, die sich an unseren Interessen und nicht am Interesse der Banken und Konzerne orientiert. Lernen an unserem Alltag orientieren, uns theoretisches Wissen und die praktische \u00dcberpr\u00fcfung unseres Wissens mit auf den Weg geben.
Unser Ziel ist es, ein besseres Schulsystem, das polytechnische Schulsystem aufzubauen. In diesem System geht es darum, dass wir gemeinsam und voneinander lernen. Keine Gleichmacherei, sondern Chancengleichheit und Miteinander.
Wir alle w\u00fcrden von so einem Schulsystem profitieren: Nicht aufs Abstellgleis geschoben oder mit unseren F\u00e4higkeiten alleine gelassen werden. Unsere Bildung soll nicht durch den Geldbeutel der Eltern bestimmt werden, sondern nach unseren Bed\u00fcrfnissen.
In Kuba gibt es dieses Schulsystem, obwohl das Land auf dem Niveau eines Entwicklungslandes steht.
Woran liegt das? Warum haben wir nicht ein so fortschrittliches Schulsystem, wo wir doch in einem \u201ereichen\u201c Land der Erde leben?
Die Antwort darauf liegt im System in dem wir leben.
Der Kapitalismus braucht die Schulen, die aussortieren und stressen, wie soll er sonst den Markt mit Arbeitskr\u00e4ften f\u00fcr Niedriglohn-Jobs oder F\u00fchrungskr\u00e4ften organisieren? Alles funktioniert nach dem Willen des Marktes. Auf uns wird dabei keine R\u00fccksicht genommen. Wir d\u00fcrfen schwitzen ohne Ende und Bildung bekommen wir nur so viel, wie unsere Eltern Geld haben und wir uns \u201everdient\u201c haben. Wer arme Eltern hat, wird schwerer das Abi schaffen, wie ein Kind eines Superreichen, welches auf eine Elite-Privatschule geht.

Einen ausf\u00fchrlichen Vergleich der Bildungssysteme von Deutschland und Kuba findest du unter: www.berichteaushavanna.de\/2015\/05\/27\/bildungssysteme-im-vergleich-cuba-finnland-deutschland\/<\/a><\/p>\n\n\n\n

Nicht die LehrerInnen sondern der Kapitalismus ist das Problem!
<\/strong>Lehrkr\u00e4fte sind aber nicht die, die an den Missst\u00e4nden schuld sind. Sie sind nicht das Problem, denn sie leiden auch unter dem Kapitalismus. So leiden 30% der Lehrkr\u00e4fte unter Burnout, viele werden aufgrund von Stress und Druck psychisch krank und m\u00fcssen deswegen oftmals in Fr\u00fchrente gehen, 63 Prozent der Lehrkr\u00e4fte nehmen die Schwierigkeiten des Arbeitsalltags mit ins Privatleben mit. Wir k\u00e4mpfen nicht gegen die Lehrkr\u00e4fte, sondern gemeinsam mit ihnen gegen den Kapitalismus und f\u00fcr Verbesserungen an unseren Schulen!
Viele LehrerInnen schlie\u00dfen sich deshalb wie wir zusammen, beispielsweise in der Gewerkschaft
GEW <\/a>oder der DKP<\/a>.<\/p>\n\n\n\n

Weitere Infos findest du in unserem aktuellen Kampagnenvideo:<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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https:\/\/www.youtube.com\/watch?v=9YiBYRk-w5g<\/div>\n
<\/figcaption>\n<\/figure>\n\n\n\n

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage:<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Fakt 1:\u00a0SMV<\/strong>
Viele Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler f\u00fchlen sich von der SMV nicht vertreten. 14% der Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler wissen \u00fcberhaupt nicht was die SMV ist.
Doch liegt das daran das die Klassensprecher einfach zu Faul sind?
Nein! Es liegt vorallem daran das die Schulleitung keine Interesse daran hat, das es eine starke Sch\u00fclervertretung gibt.
So ist es um einiges leichter Probleme zu vertuschen, kleinzureden oder auf die Sch\u00fcler abzuw\u00e4lzen.
Und Das merkt man auch in der Umfrage mehr als die H\u00e4lfte (280) aller Sch\u00fcler f\u00fcllen sich nicht durch die SMV vertreten und von diesen Wollen sich ca. 2\/3(150) in die SMV einbringen.
Deshalb fordern wir das die SMV f\u00fcr alle Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler ge\u00f6ffnet wird, damit jeder der sich einbringen m\u00f6chte dort direkt einbringen kann.<\/p>\n\n\n\n

Fakt 2: Toiletten<\/strong>
\u00dcber die H\u00e4lfte aller Sch\u00fclerInnen sind mit dem Zusatzband der Toiletten gar nicht zufrieden. Nur 6 von ca. 250 Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fclern finden die Toiletten gut. Das Thema kommt sehr oft bei uns zur Sprache, aber st\u00e4ndig werden wir Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler f\u00fcr deren schlechten Zustand verantwortlich gemacht. Beispielsweise f\u00e4llt regelm\u00e4\u00dfig die Sp\u00fclung ab oder die Toiletten sp\u00fclen \u00fcberhaupt nicht mehr herunter.
Nicht selten kommt es zu \u00dcberschwemmungen der Toiletten. <\/p>\n\n\n\n

Fakt 3:\u00a0Hausaufgaben<\/strong>
Nur 15 Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fclern gaben in der Umfrage an das die Zeit f\u00fcr ihre Hausaufgaben immer reiche. Das hei\u00dft, der gro\u00dfe Rest kann die Hausaufgaben selten vollst\u00e4ndig erledigen und hat somit Stress und kommt nicht mit. 10 % der Sch\u00fclerInnen reicht die Zeit f\u00fcr ihre Hausaufgaben nie aus. Diese meisten Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler sind komplett \u00fcberfordert.<\/p>\n\n\n\n

Fakt 4: Ruhe und Lernumgebung
<\/strong>115 Sch\u00fclerInnen, das ist fast die H\u00e4lfte aller befragten Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fclern, k\u00f6nnen nicht in Ruhe lernen. Dort hat der „Seewiesenweg“ wohl versagt. Die schlechten R\u00e4ume, die \u00fcbervollen Klassen und die mangelhafteste Ausstattung lassen sich eben nicht st\u00e4ndig mit Vortr\u00e4gen zur „Geschaftkultur“ kaschieren.<\/p>\n\n\n\n

Komplette Auswertung:<\/strong>
Die komplette Auswertung findet ihr hier:<\/p>\n\n\n\n

Umfrage – Seewiesenschule<\/a>Herunterladen<\/a><\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Dieser Beitrag stammt von Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fclern der Seewiesenschule Am 23.01.2019 f\u00fchrten wir eine Umfrage an der Seewiesenschule durch an welcher sich 251 Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler der Stufen 5-10 beteiligten. 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